Wusstest Du, dass Tilda Swinton eigentlich Katherine Matilda Swinton heißt, in einem schottischen Schloss aufwuchs und dieselbe Schule besuchte wie Lady Diana? Und das ist nicht alles, denn die Schauspielerin gehört längst auch zum Hollywood-Adel: Immer wieder steht Swinton für namhafte Regisseure wie die Coen-Brüder oder Jim Jarmusch vor der Kamera, einen Oscar hat sie ebenfalls. 15 Highlights ihrer Karriere stellen wir Dir hier vor.
- "Orlando"
- "The Beach"
- "The Deep End – Trügerische Stille"
- "Young Adam"
- "Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia"
- "Michael Clayton"
- "We Need to Talk About Kevin"
- "Only Lovers Left Alive"
- "Snowpiercer"
- "Grand Budapest Hotel"
- "A Bigger Splash"
- Marvel-Filme
- "Okja"
- "The Dead Don't Die"
- Ausblick
"Orlando"
Erscheinungsjahr: 1992
Tilda Swinton steht bereits seit 1986 als Schauspielerin vor der Kamera. Zu Beginn ihrer Karriere ist sie vor allem in Filmen von Regisseur Derek Jarman ("Caravaggio") zu sehen, aber erst der Kostümfilm "Orlando" beschert Swinton auch international den großen Durchbruch.
In dem Drama spielt Tilda Swinton einen androgynen Mann namens Orlando, der von Königin Elizabeth I. im 17. Jahrhundert einen großen Landsitz zugesprochen bekommt – allerdings unter der Bedingung, dass er niemals altern darf. In den folgenden Jahrhunderten widmet sich Orlando der Poesie, wird Botschafter in Konstantinopel – und wird zur Frau. Lady Orlando verliert prompt ihren Familiensitz und muss sich mit den Widrigkeiten herumschlagen, die mit dem Geschlechterwechsel einhergehen.
"The Beach"
Erscheinungsjahr: 2000
Auf seiner Thailand-Reise bekommt Richard (Leonardo DiCaprio) eine Karte in die Hände, die ihm den Weg zu einem versteckten Inselparadies weist. Zusammen mit seinen zwei Reisegefährten macht sich Richard kurzerhand auf, "den Strand" zu finden. Dort angekommen stoßen sie auf eine Aussteigerkommune, angeführt von der Amerikanerin Sal (Tilda Swinton). Doch das Inselleben, das zunächst wie ein wahrgewordener Traum anmutet, entwickelt sich schnell zum Albtraum ...
Der Film von "Trainspotting"-Regisseur Danny Boyle bleibt nicht ohne Folgen. Der namensgebende Strand heißt in Wahrheit Maya Bay und liegt auf der thailändischen Insel Koh Phi Phi Leh. Und wie in "The Beach" entpuppt sich das vermeintliche Paradies mittlerweile bei genauerem Hinsehen als alles andere als perfekt, denn die Dreharbeiten zum Film und die folgenden Touristenscharen haben der Umwelt auf der Insel schwere Schäden zugefügt, heißt es in einem Bericht von BBC. Besonders die Korallenriffe seien betroffen.
"The Deep End – Trügerische Stille"
Erscheinungsjahr: 2001
In diesem klassischen "Wenn die schöne Fassade bröckelt"-Thriller spielt Tilda Swinton eine Hausfrau und Löwenmutter, die aus Liebe zu ihrem 17-jährigen Sohn sogar eine Leiche verschwinden lässt und prompt von einem Unbekannten erpresst wird.
Für ihre eindrucksvolle Darbietung in "The Deep End" wird die Schauspielerin für einen Golden Globe in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" nominiert. Seitdem schlüpft Swinton bevorzugt in Rollen, die nach außen hin nahezu perfekt und fast unnahbar wirken, insgeheim jedoch auch zerbrechliche Seiten haben.
"Young Adam"
Erscheinungsjahr: 2003
Alles ist grau und düster in David Mackenzie Verfilmung von Alexander Trocchis Roman "Wasserläufe": der Himmel, der Alltag der Charaktere, die Handlung.
Der erfolglose Schriftsteller Joe (Ewan McGregor) heuert auf dem Lastkahn des Ehepaars Ella (Tilda Swinton) und Les (Peter Mullan) an. Joe beginnt eine heimliche Affäre mit der Schiffersfrau. Als Joe und Les eines Tages die Leiche einer Frau aus dem Wasser ziehen, wird schnell klar, dass Joe die Tote kannte – hat er etwas mit ihrem Ableben zu tun?
"Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia"
Erscheinungsjahr: 2005
Im ersten Film der "Die Chroniken von Narnia"-Reihe gibt Tilda Swinton die im wahrsten Sinne des Wortes eiskalte Antagonistin: Als weiße Hexe Jadis verdammt sie das magische Königreich zu einem hundertjährigen Winter. Gemeinsam mit dem Löwen Aslan stellen sich die Geschwister Peter, Susan, Edmund und Lucy der Schurkin entgegen.
Die märchenhafte, kindgerechte "Herr der Ringe"-Alternative richtet sich vor allem an junge Fantasy-Fans. Zwei Sequels setzen die Story fort.
"Michael Clayton"
Erscheinungsjahr: 2007
2007 gewinnt Tilda Swinton einen Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Performance in "Michael Clayton" – es ist bislang ihr einziger.
Die Schottin spielt eine Frau namens Karen, eine Anwältin des Chemiegiganten U/North. Michael Clayton (George Clooney) wiederum arbeitet für die angesehene Kanzlei Kenner, Bach & Ledeen. Seine Aufgabe ist es, Probleme für seine Mandanten aus der Welt zu schaffen. Als jedoch Claytons Kollege, der seit Langem U/North vertritt, die Nerven verliert und untertaucht, kommt Clayton einem Skandal auf die Spur, der selbst an seine äußerst verschwommenen moralischen Grenzen stößt ...
"We Need to Talk About Kevin"
Erscheinungsjahr: 2011
Eine ihrer besten Darbietungen liefert Tilda Swinton in "We Nee to Talk About Kevin" ab, einem Film, der irgendwo zwischen Drama, Thriller und blankem Horror einzuordnen ist. In jedem Fall geht er unter die Haut. "We Nee to Talk About Kevin" ist sicherlich keine leichte Kost, sehenswert ist er allemal.
Swinton spielt darin die Reisejournalistin Eva, die im Muttersein eben nicht das Glück, sondern das absolute Unglück findet. Von Beginn an tut sie sich schwer, eine Verbindung zu ihrem Sohn Kevin (Ezra Miller) aufzubauen. Das ganze Handeln des Jungen scheint darauf ausgelegt zu sein, seiner Mutter das Leben schwer zu machen. Schließlich gipfelt Kevins Gefühlskälte in einer blutigen Tat ...
"Only Lovers Left Alive"
Erscheinungsjahr: 2013
Sensible Vampire: Jim Jarmusch mischt in "Only Lovers Left Alive" eine melancholische Blutsauger-Liebesgeschichte mit feinem Humor und Goth-Rocker-Ästhetik. Mittendrin: Tilda Swinton und Tom Hiddleston als unsterbliche Liebende.
Im Zentrum der Story stehen die Vampire Adam (Hiddleston) und Eve (Swinton), die bereits seit Jahrhunderten ein Paar sind. In der Gegenwart leben sie allerdings zumindest räumlich getrennt: Adam vertreibt sich als Musiker in Detroit die Zeit und ist der Welt um sich herum längst überdrüssig. Eve wiederum genießt ihr Leben in der marokkanischen Metropole Tanger. Um ihren Geliebten aus seiner Tristesse zu holen, reist Eve schließlich zu Adam. Als jedoch wenig später auch Eves chaotische Schwester Ava (Mia Wasikowska) auftaucht, ist Ärger vorprogrammiert.
"Snowpiercer"
Erscheinungsjahr: 2013
Chris Evans vs. Tilda Swinton heißt es in "Snowpiercer". Gemeint ist nicht die Netflix-Serie, sondern der Spielfilm des koreanischen Regisseurs Bong Joon-ho, den spätestens seit seinem Oscar-Erfolg "Parasite" wohl jeder Filmfan auf dem Zettel hat.
In dem Sci-Fi-Drama ist die gesamte Welt nur noch eine lebensfeindliche Eiswüste. Der klägliche Rest der Menschheit hat sich in einen Zug gerettet, der non-stop durch die Kälte rast. An Bord herrscht eine strikte Klassengesellschaft: Die Armen in den hinteren Abteilen schuften und leiden, während es sich die Reichen in den vorderen Waggons gut gehen lassen – bis die Unterdrückten rebellieren.
"Grand Budapest Hotel"
Erscheinungsjahr: 2014
Kaum wiederzuerkennen ist Tilda Swinton in Wes Andersons "Grand Budapest Hotel". Darin spielt sie eine über 80-jährige Witwe, die mit dem deutlich jüngeren Concierge Gustave (Ralph Fiennes) eine Nacht im titelgebenden Hotel verbringt und kurz darauf tot aufgefunden wird. Als Gustave dann auch noch das wertvolle Gemälde "Jüngling mit Apfel" von der Verstorbenen erbt, gerät er unter Mordverdacht.
In weiteren Rollen sind unter anderem Bill Murray ("Lost in Translation - Zwischen den Welten"), Jeff Goldblum ("Jurassic Park"), Owen Wilson ("Midnight in Paris"), Jude Law ("Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen") und Saoirse Ronan ("Lady Bird") zu sehen.
"A Bigger Splash"
Erscheinungsjahr: 2015
Es ist kein Geheimnis, dass David Bowie und Tilda Swinton bis zum Tod des Musikers eine enge Freundschaft verbindet. 2013 ist die Schauspielerin sogar in seinem Video zur Single "The Stars (Are Out Tonight)" zu sehen. In "A Bigger Splash" spielt sie zwar nicht Bowie, aber eine ebenso frenetisch gefeierte Sängerin.
Der Erotik-Thriller handelt von der Musiklegende Marianne (Swinton), die mit ihrem Lebensgefährten Paul (Matthias Schoenaerts) eigentlich eine ruhige Auszeit vom Trubel nehmen will. Doch der Liebesurlaub wird schnell durch das Auftauchen von Mariannes Ex-Freund Harry (Ralph Fiennes) und dessen Tochter Penny (Dakota Johnson) gestört. Verlangen und Eifersucht bestimmen fortan die Ferien.
Marvel-Filme
Erscheinungsjahre: 2016 & 2019
In den Comicverfilmungen "Doctor Strange" und "Avengers: Endgame" spielt Tilda Swinton die Älteste alias The Ancient One, die Mentorin von Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) und dessen Vorgängerin als Sorcerer Supreme. Eine gewagte Besetzung, denn: In der Comicvorlage ist der Charakter eigentlich männlich und stammt aus einem verborgenen Land im Himalaja-Gebirge.
In den Filmen wiederum findet der einstige Chirurg Stephen Strange nach einem Unfall zu der Ältesten und wird in den magischen Künsten unterwiesen. Später tritt er in ihre Fußstapfen und beschützt fortan die Welt vor mystischen Gefahren.
"Okja"
Erscheinungsjahr: 2017
Für den Netflix-Film arbeitet Tilda Swinton nach "Snowpiercer" erneut mit "Parasite"-Regisseur Bong Joon-ho zusammen. Diesmal übernimmt sie sogar gleich zwei Rollen: Sie verkörpert die Zwillinge Lucy und Nancy Mirando.
Lucy ist die Konzernchefin eines internationalen Unternehmens, das es sich zum Ziel gesetzt hat, ein riesiges Super-Schwein zu züchten, das den Fleischbedarf der Menschen auf möglichst effiziente Weise decken soll. Eines der Prototyp-Tiere wächst in den Bergen Südkoreas auf. Die junge Mija (Seo-Hyun Ahn) schließt das sanftmütige Wesen schnell ins Herz und nennt es Okja. Als das Unternehmen sich sein "Experiment" zurückholt, macht sich Mija auf, ihre Freundin zu retten.
"The Dead Don't Die"
Erscheinungsjahr: 2019
Was für ein Cast! Bill Murray, Adam Driver, Danny Glover, Steve Buscemi und ja, eben auch Tilda Swinton geben sich in dieser Horrorkomödie von Jim Jarmusch die Klinke in die Hand – oder besser gesagt die Waffen.
Denn: In "The Dead Don't Die" sind die Zombies los und fallen über das Provinznest Centerville her. Nun ist es an den ziemlich planlosen Kleinstadt-Cops Sheriff Cliff Robertson (Murray) und Officer Ronald Peterson (Driver), die Untoten zurück in ihre Gräber zu schicken. Die Bestatterin (Swinton) greift unterdessen schon mal zum Samurai-Schwert ...
Ausblick: Kommende Filme mit Tilda Swinton
- "Pinocchio" (animiertes Fantasy-Musical; Kinostart: 2021)
- "The French Dispatch" (Dramedy von Wes Anderson; Kinostart: 2021)