Mit Android 11 sollen einige Funktionen von Drittanbieter-Kamera-Apps eingeschränkt werden. Hintergrund sind offenbar Datenschutz-Bemühungen.
Smartphone-Nutzer, die am liebsten die Kamera-App eines Drittanbieters zum Filmen oder Fotografieren nutzen, müssen sich mit Android 11 auf einige Änderungen gefasst machen. Apps, die auf die Kamera-Funktion des Smartphones zum Aufnehmen von Fotos und Videos verlinken, werden demnach von Android 11 gezwungen, dafür auf die vorinstallierte Kamera-App des Smartphone zurückzugreifen – selbst dann, wenn Nutzer eine andere App als Standard-Software definiert haben. Dies teilte das Entwicklerteam von Android in einem Foren-Thread mit (via TheVerge).
Einschränkungen sollen Datenschutz erhöhen
Mit diesem Schritt möchte Google nach eigener Aussage unterbinden, dass Apps unerlaubt, auf die Standortdaten der Nutzer zugreifen können, wenn diese das den entsprechenden Apps nicht ausdrücklich erlaubt haben. Die tatsächliche Änderung klingt jedoch dramatischer, als sie eigentlich ist. So werden viele Aktionen auch weiterhin erlaubt sein:
- Kamera-Apps von Drittanbietern lassen sich weiterhin problemlos nutzen und über den App-Drawer starten
- Apps mit integrierter Kamera-Funktion wie WhatsApp, Instagram oder TikTok funktionieren weiterhin wie gewohnt
- Shortcuts für Kamera-Apps von Drittanbietern sollen weiterhin funktionieren
Das Einzige, was nicht mehr möglich sein wird, ist das importieren von Bildern aus einer Drittanbieter-Kamera-App in eine andere App. In Fällen, in denen diese Funktion benötigt wird, werden Apps, die Zugriff auf Fotos brauchen, deshalb mit Android 11 immer auf die vorinstallierte Kamera-App des Smartphones zurückgreifen.
Android-11-Release wahrscheinlich im September
Das Update auf Android 11 wird voraussichtlich im September zunächst für die Pixel-Smartphones von Google erscheinen. Andere Hersteller werden das Update dann nach und nach für ihre Geräte anpassen und ausrollen.