Das Mittelklasse-Smartphone Samsung Galaxy A5 (2017) rüstet im Vergleich zum Vorgänger ordentlich auf und bietet unter anderem eine 16-Megapixel-Selfie-Cam. Aber ist das neue Galaxy A5 sein Geld wert? Unser Test beantwortet, ob die Updates genügen, um den Preis zu rechtfertigen.
Flaggschiff-Niveau: Design

Für Design und Verarbeitung des Galaxy A5 (2017) gilt dasselbe wie für das Galaxy A3 (2017). Das Smartphone erreicht mit einem Metallrahmen und Glas-Rückseite dasselbe Niveau wie das Flaggschiff Galaxy S7. Es sieht sehr hochwertig aus und fühlt sich sehr hochwertig an. Sogar Kollege Alexander Mundt, der sich jedes neue iPhone kauft, konnte trotz großer Mühen, irgendetwas Sarkastisches über Verarbeitung und Design des Galaxy A5 (2017) zu äußern, keinen spöttischen Spruch herausbringen. Sie sind einfach klasse. Dank IP68-Zertifizierung ist das Smartphone obendrein wasserdicht.
Urteil Design: Perfekt
Solide Mittelschicht: Technische Daten

Das Galaxy A5 (2017) hat wieder ein 5,2 Zoll großes Full-HD-Display mit Super-Amoled-Technik. Die Upgrades fallen im Vergleich zum ebenso großen Vorgänger deutlicher aus als beim Galaxy A3 (2017). So hat sich der erweiterbare interne Speicher mit 32 GB verdoppelt und der Arbeitsspeicher wächst von 2 GB auf 3 GB.
Die Hauptkamera löst nun mit 16 Megapixeln anstelle von 13 Megapixeln auf, verzichtet dafür aber auf optische Bildstabilisierung. Die Selfie-Cam hat nun anstelle von 5 MPs eine irrsinnig hohe Auflösung von 16 Megapixeln. Der Prozessor Exynos 7 Octa 7880 ist etwas schneller unterwegs als der Exynos 7580 des Vorgängermodells. Der Chip liefert aber noch immer höchstens Mittelklasse-Leistung ab.
Urteil Technische Daten: Solides Upgrade
Alltagstauglich: Leistung

Beim Starten von Apps und bei der Verwendung der Kamera sowie beim Laden von Spielen spürt man den Leistungsvorsprung im Vergleich zum 4,7 Zoll kleinen Brudermodell Galaxy A3 (2017). Benchmarks verorten das Galaxy A5 (2017) etwa auf einem Niveau mit dem Huawei Nova. Deutlich schneller ist etwa das Huawei Honor 8 unterwegs, obwohl dieses inzwischen mit 380 Euro weniger kostet. Zum Vergleich: Das Flaggschiff OnePlus 3T mit dem aktuell schnellsten Prozessor Snapdragon 821 ist in vielen Benchmarks doppelt bis dreifach so schnell.
Ob das überhaupt wichtig ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. Alltägliches wie Facebook, Twitter, Anrufe, Musik und Co. laufen auch auf dem Galaxy A5 (2017) problemlos und ohne erwähnenswerten Geschwindigkeitsunterschied im Vergleich zu Flaggschiffen. Bei Bild- und Videobearbeitung sowie beim Gaming und beim Starten anspruchsvollerer Apps bemerkt man dagegen die Unterschiede durchaus auch im Alltag. Die Akkulaufzeit ist immerhin super, so schafft das Smartphone bis zu drei Tage bei gemischter Nutzung.
Urteil Leistung: Für den Alltag gerüstet
Hi-Res-Selfie mit Haken: Audio und Kameras
Die Audioqualität des Galaxy A5 (2017) entspricht jener des Galaxy A3 (2017) und ist somit hervorragend. Der Musikgenuss wird sicher nicht am Smartphone scheitern.
Die Fotos mit dem Galaxy A5 (2017) fallen im Test schärfer, detaillierter und weniger verwaschen aus als jene mit dem Galaxy A3 (2017). Ansonsten teilen sich die A-Smartphones einige Probleme: Das Scharfstellen ist weder mit der Haupt- noch mit der Selfie-Cam besonders einfach. Die Selfie-Cam hat zusätzlich einen sehr engen, fixen Fokus. Man muss nahe an die Kamera heran und erhält nur dann ein sehr scharfes und gutes Foto vom eigenen Gesicht, auf das aber nicht viel mehr passt. Außerdem reagiert die Selfie-Cam auf widrige Lichtverhältnisse noch empfindlicher als die Hauptkamera.

Videoaufnahmen sind mit Full HD in 30 Bildern pro Sekunde möglich, 4K-Aufnahmen werden nicht unterstützt. Die Videoaufnahmen sind qualitativ sehr gut, wenig verrauscht und detailliert mit angemessenen Farben. Bewegte Objekte werden verzögerungsfrei aufgezeichnet. Auch der zugehörige Ton wird treffend und ohne Störgeräusche erfasst.
Urteil Audio und Kameras: Die Tonqualität ist hervorragend, die Kameras machen hochauflösende und detaillierte Bilder, haben aber Probleme mit dem scharfen Fokussieren.
Schöne Mittelschicht: Fazit

Das Galaxy A5 (2017) hat sich im Test als ordentliches Mittelklasse-Smartphone mit hervorragendem Design und großartiger Verarbeitung erwiesen. Die Audioqualität ist super, der interne Speicher und der RAM sind gut proportioniert. Der Prozessor ist ein wenig schneller unterwegs als jener des Galaxy A3 (2017), aber es handelt sich trotzdem nur um gehobene Einsteiger-Leistung.
Die Kameras hinterlassen derweil gemischte Gefühle. Sie sind hochauflösend und machen detaillierte Bilder mit guten Farben. Allerdings leiden sie deutlich unter dem Wegfall von optischer Bildstabilisierung (OIS), die das 2016er-Modell noch mitbrachte, und an der Ermangelung des Dual Pixel AF vom Galaxy S7. Somit lösen die Kameras zwar schnell aus, aber scharf werden die Bilder häufig nicht. Im Optimalfall gelingen mit der 16-MP-Selfie-Cam großartige Selfies, aber man muss sich bei guten Lichtverhältnissen im genau richtigen Abstand zur Kamera positionieren.
Insgesamt hängt es vor allem vom Preis ab, wie empfehlenswert das Galaxy A5 (2017) ist. Die aktuellen 400 Euro erscheinen uns halbwegs angemessen, aber wer es sich leisten kann, gibt 100 Euro mehr für das in vielen Aspekten noch bessere Galaxy S7 aus.