Das Notebook Schenker VIA 14 möchte als Gerät fürs Office und für Bildbearbeitung überzeugen. Zu den Highlights des in Deutschland zusammengebauten Laptops zählen das leichte Magnesiumgehäuse und der große Akku – im Test haben wir geprüft, ob der Schenker als MacBook-Alternative taugt.
- Design: MacBookig
- Tastatur & Trackpad: Vielschreibertauglich
- Display: Auch für Bildbearbeitung gerüstet
- Ausstattung & Leistung: Performant und gut verbunden
- Laufzeit & Lautsprecher: Hält länger und länger
- Fazit: Genügend MacBook für viele Anwender
Design: MacBookig
Der Laptop Schenker VIA 14 erinnert auf den ersten Blick an das MacBook 13. Check: graues Metallgehäuse, schwarze Tasten, großes Trackpad. Auf das Touch Bar genannte Touchdisplay des Apple-Geräts oberhalb der Tastatur musst Du aber verzichten. Dafür bietet das Schenker-Notebook Sensoren für die Gesichtsentsperrung per Windows Hello, die schnell und bequem funktioniert und obendrein eine sichere Technologie ist.
Das Gehäuse besteht aus Magnesium, das ermöglicht ein geringes Gewicht von nur 1,1 Kilogramm. Nicht schlecht für ein 14-Zoll-Notebook. Dennoch ist der Laptop sehr stabil gebaut, wenn auch nicht ganz auf dem Panzer-Niveau des Apple-Geräts. Vor allem das etwas biegsame Display steht dem entgegen. Das Scharnier hält den Deckel grundsätzlich fest am Platz, doch bei Erschütterungen wackelt es etwas. Das könnte in der Bahn leicht nerven, ist aber kein gravierendes Problem.
Der Rahmen um den Bildschirm ist dünn, abgesehen vom unteren Rahmen. Über dem Display gibt es eine umgekehrte Kerbe mit der Webcam und den Windows-Hello-Sensoren. Da diese nicht so viel Platz einnehmen, wäre die Notch augenscheinlich nicht nötig gewesen. Die Rückseite des Deckels ist grau mit einem weißen Schenker-Logo in der Mitte.
Fazit: Das Design wirkt austauschbar, aber der Laptop ist stabil und leicht gebaut – leichter als das 13 Zoll große MacBook Pro.
Tastatur & Trackpad: Vielschreibertauglich
Bei einem Office-Laptop sind die Eingabegeräte besonders wichtig. Die Tasten des Schenker-Keyboards lassen sich tief genug eindrücken und geben ein klares Feedback. Dank der leicht rauen Oberfläche rutschen die Finger nicht von den Tasten. Bei schlechtem Licht freust Du Dich über die zweistufige LED-Beleuchtung. Nutzt Du die Pfeil- und "Bild"-Tasten häufiger, könnte das auf Dauer etwas frustrieren, denn die beiden Buttons sind sehr klein.
Das Trackpad ist ungefähr so groß wie das des MacBook und funktioniert dank Microsoft-Precision-Treiber genau und verlässlich. Es gibt keine Buttons, die gesamte Fläche kann eingedrückt werden, wobei das Klickgeräusch etwas laut klingt. Das Arbeiten klappt auf der großen Plastikfläche sehr angenehm, eine Maus habe ich nicht vermisst.
Fazit: Die Eingaberäte sind sehr gut, wie beim MacBook.
Display: Auch für Bildbearbeitung gerüstet

Als Bildschirm dient ein IPS-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Es gibt ein blickwinkelstabiles Bild, das Farben subjektiv gut darstellt und einen ordentlichen Kontrast bietet. Der Bildschirm strahlt hell genug für den Außeneinsatz im Schatten.
Laut den Messungen von Notebookcheck deckt das Display den sRGB-Farbraum vollständig ab und eignet sich somit auch für die Fotobearbeitung. Im Einsatz mit Gimp hat mich das Display jedenfalls nicht enttäuscht. Das Display des MacBook Pro 13 strahlt allerdings noch heller, ist schärfer und deckt den breiteren DCI-P3-Farbraum ab.
Fazit: Das Display ist hell genug und für die Bildbearbeitung geeignet. Das MacBook bietet aber einen noch besseren Screen für besondere Anforderungen wie Videobearbeitung.
Ausstattung & Leistung: Performant und gut verbunden

Der Schenker VIA 14 ist in verschiedenen Konfigurationen verfügbar, Ende September erscheint ein neues Modell mit Tiger-Lake-Prozessoren und Thunderbolt 4. Unser Testmodell ist mit einem Intel Core i5-10210U, 16 GB Arbeitsspeicher und einer 500-GB-SSD ausgestattet. Für Aufgaben wie Text- und Bildbearbeitung und Surfen mit mehreren Tabs genügt das locker. Im Test ließ sich mit dem Laptop jedenfalls sehr zügig arbeiten. Wer professionell Videos bearbeitet, könnte ein Modell mit Intel Core i7 bevorzugen.
Das 13-Zoll-MacBook-Pro gibt es aktuell mit ebenfalls stromsparenden Intel-Core-Chips der achten und zehnten Generation, ein Intel Core i7 ist ebenfalls optional zu haben. Die MacBook-Prozessorleistung ist also vergleichbar mit der des deutschen Notebooks, wobei nur die MacBooks Intel-Iris-Plus-Chips für eine etwas stärkere Grafikleistung mitbringen.
Benchmark-Ergebnisse und weitere Zahlen und Tabellen gibt es im Test der Kollegen von Notebookcheck.
An Anschlüssen bietet das Schenker-Notebook auf der linken Seite einen Netzteil-Port, einen HDMI-1.4-Anschluss, USB-A 3.1 und USB-C 3.1. Der Laptop lässt sich mit dem beigelegten Netzteil, aber auch via USB-C aufladen. Auf der rechten Seite gibt es einen Kensington-Sicherheitsanschluss, einen USB-3.0-Port, einen Headset-Anschluss und einen microSD-Kartenslot. Außerdem ist der Power-Button an dieser Seite anzutreffen. An kabellosen Verbindungen hat Schenker nicht erspart, erfreulich sind das moderne ax-WLAN (Wi-Fi 6) und Bluetooth 5.1.
Das MacBook Pro 13 ist dagegen für seine Anschluss-Sparsamkeit bekannt, neben dem Headset-Port gibt es nur Thunderbolt-3-Anschlüsse. Gerade die fehlen beim Schenker. Ob Thunderbolt 3 nötig ist, muss jeder selbst wissen. Ansonsten liegt der deutsche Laptop bei den Anschlüssen vorn, die meisten Anwender werden keine lästigen Adapter benötigen.
Wer die Hardware aufrüsten möchte, entfernt auf der Unterseite elf Kreuzschlitzschrauben. Dann lassen sich Arbeitsspeicher und SSD austauschen. Zwar sind zwei M.2-2280-Ports für den Speicher vorhanden, aber ein 8-GB-RAM-Riegel lässt sich nicht entfernen, es gibt also nur einen Arbeitsspeicher-Slot für mehr RAM. MacBooks können von den Käufern nicht aufgerüstet werden.
Fazit: Leistung, Anschlussausstattung und Aufrüstbarkeit wissen insgesamt zu überzeugen. Das Schenker verzichtet leider auf Thunderbolt 3 (allerdings kommt bald ein neues Modell mit Thunderbolt 4), das MacBook Pro 13 dafür auf fast alle anderen Ports, außerdem bietet es kein Wi-Fi 6 und lässt sich nicht aufrüsten.
Laufzeit & Lautsprecher: Hält länger und länger

Im Schenker ist ein üppiger 73-Wattstunden-Akku verbaut. Normalerweise setzen Hersteller bei 14-Zoll-Laptops eher auf 50 bis 60 Wattstunden. In der Praxis musste ich mir über die Laufzeit keine Gedanken machen, der Laptop hat auch über den Arbeitstag hinaus durchgehalten. Die Laufzeit des MacBook gilt ebenfalls als gut.
Weniger Enthusiasmus kann ich für die Lautsprecher aufbringen, sie klingen dünn und werden nicht allzu laut. Für einen Laptop dieser Preisklasse hätten es bessere Lautsprecher sein dürfen, wie sie etwa das MacBook mitbringt. Beim Schenker VIA 14 wird ein Headset leider fast zur Pflicht.
Fazit: Die Akkulaufzeit ist großartig, leider enttäuschen die Lautsprecher. Beim MacBook Pro 13 stimmt beides.
Fazit: Genügend MacBook für viele Anwender

Das MacBook Pro 13 und das Schenker VIA 14 punkten beide mit hoher Prozessorleistung, langer Laufzeit, stabiler Bauweise und gutem Display. Der Schenker-Laptop ist leichter, aufrüstbar und bringt mehr Anschlüsse mit. Das MacBook hat dafür die höhere Grafikleistung, Thunderbolt 3 und bessere Lautsprecher. Das MacBook Pro eignet sich insbesondere besser zur Videobearbeitung, auch wegen der Abdeckung des DCI-P3-Farbraums.
Gegen Apple sprechen die viel höheren Preise. Sie liegen bei den verschiedenen MacBook-Modellen jeweils einige hundert Euro über denen der vergleichbaren Modelle des VIA 14. Das Schenker-Notebook ist mit Windows ab rund 1.250 Euro zu haben und daher für die meisten normal sterblichen User die bessere Wahl. Das von uns getestete aktuelle Modell dürfte zudem noch im Preis fallen.
Das neue Modell des Schenker VIA 14, das Ende September erscheint, bietet schnellere Tiger-Lake-Chips mit besserer Grafikleistung und Thunderbolt 4 – dann gehen die Argumente für Apple langsam aus.
Das hat mir gefallen | Das hat mir weniger gefallen |
+ Verarbeitung + Leistung + Display + Anschlussausstattung |
- Lautsprecher - Kein Thunderbolt 3 |